Geschichte des IR 72
Am 1. Februar 1860 aus dem 2. und 3. Bataillon des Linien-IR. Nr. 4 und dem 2. Bataillon des Linien-IR Nr. 23 in Komorn aufgestellt.
Regimentstitel:
1860-1876 Ung. IR. Freiherr Ramming Nr. 72
1876-1890 Ung. IR. Freiherr Dormus Nr. 72
ab 1890 Ung. IR. Freiherr David Nr. 72
ab 1915 verloren alle Einheiten die Zusatzbezeichnungen, Ehren- und Inhabernamen. Alleinige Bez. IR. Nr. 72.
Regimentsinhaber:
1860-1876 FML./FZM. Wilh. Frh. Ramming v. Riedkirchen
1876-1890 FML./FZM. Joseph Frh. Dormus v. Kilianshausen
ab 1890 FML./FZM./GdI. Emil Frh. David v. Rhonfeld
Ergänzungsbezirkskdo.: Pozsony (Preßburg)
Rekrutierungsgebiet 1914: Komitate Pozsony u. westl. Hälfte Nyitra
Anmerkung: Mein Urgroßvater stammte aus Laijta ujfalu (Neufeld)
Oberste u. Regimentskommandanten 1914-1918:
10. 1914-06.1916 OL./O. Karl Rehwald
06.1916-11.1918 OL./O. Emil v. Krammer
Regimentskapellmeister 1908-1918:
Karl Römeth (1872-1947)
Regimentsdirigent (Regimentstambour) 1916-1918:
Josef Misek (1889-?)
Anmerkung: Eigentlich hatten Infanterieregimenter keine Dirigenten sondern Regimentstamboure.
Vorraussetzung zum Ausüben der Tätigkeit des Regimentstambours war auch das Beherrschen eines Streichinstruments - Misek war aber kein Geiger - deshalb vielleicht die unkonventionelle Bezeichnung.
Fakt ist allerdings, daß Josef Misek mit der Leitung der Musik im Felde betraut war.
Feldzüge bis 1897:
1864: Dänemark-Feldzug i.d. Brig. Dormus des Corps Gablenz (Lymfjord-Übergang, Cernierung v. Fredericia)
1866: Feldzug gg. Preussen im 1. Corps Clam (Münchengrätz, Jicin, Königgrätz)
1878: Reserve-Rgt. im 5. Corps (Krajna-Bosnien)
Umgangssprache im Reg. Sommer 1914:
20% deutsch
28% ungarisch
51% slowakisch
1% andere
Regimentsmarsch:
Lymfjord Marsch von Franz Scharoch, Op. 32 - ursprünglich Dormus Marsch - RI FZM Joseph Dormus v. Kilianshausen gewidmet, meinte Frh. Dormus zum 25. Jahrestag des Lymfjord-Überganges der Marsch sei so schön, daß er es verdiene ab nun Lymfjord Marsch genannt zu werden.
Regimentsgedenktag: 26. Juni 1866